Neues aus Kuba
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Das Oropouche-Virus breitet sich in Mittel- und Südamerika aus. Nun wurden in Europa erstmals zwei Fälle in Italien bestätigt - bei Reisenden aus Kuba. Das Oropouche-Virus wurde erstmals in Trinidad und Tobago entdeckt und breitet sich derzeit in ganz Mittel- und Südamerika aus. Das Virus wird durch Stechmücken und Moskitos auf den Menschen übertragen. Eurosurveillance, eine wissenschaftliche Fachzeitschrift, die vom europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlicht wird, beschreibt jetzt zwei Fälle von Oropouche-Fieber in Italien bei zwei Reisenden aus Kuba. Ein Reisender, Mitte zwanzig, litt bei seiner Rückkehr nach Italien am 26. Mai von einer zweiwöchigen Reise nach Ciego de Ávila, Kuba, unter Durchfall und allgemeinem Unwohlsein. Während des Rückflugs entwickelte der Patient hohes Fieber, begleitet von starken Kopfschmerzen und Übelkeit. Am 27. Mai litt der Patient unter schweren Gelenkschmerzen und suchte ein Krankenhaus auf. Ein weiterer italienischer Reisender besuchte von Anfang Mai bis Anfang Juni 2024 Freunde und Verwandte zunächst in Havanna und später in Santiago de Cuba. Der Patient entwickelte 2 Tage nach seiner Rückkehr nach Italien Fieber, verbunden mit Kopfschmerzen und Übelkeit. Da Fieber, Kopfschmerzen und Asthenie anhielten, wurde der Patient am 11. Juni ins Krankenhaus eingeliefert. In beiden Fällen wurde mit RT-PCR das virale RNA-Genom direkt in Blut- oder Gewebeproben nachzuweisen. Diese Methode ist sehr sensitiv und spezifisch und ermöglicht die frühzeitige Erkennung des Virus. Hintergrund des Ausbruchs in Kuba Nachdem das kubanische Gesundheitsministerium Das kubanische Gesundheitsministerium bereits am 27. Mai 2024 den ersten bekannten Fall von Oropouche-Fieber gemelde hatte, gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Mitte Juni weitere Einzelheiten bekannt, darunter auch, dass es sich um den ersten Ausbruch des durch Insekten übertragenen Virus in Kuba handelt, der die Provinzen Santiago de Cuba und Cienfuegos betrifft. Die Diagnose erfolgte durch verstärkte Überwachung und Labortests, bei denen das Virus in 74 von 89 getesteten Proben nachgewiesen wurde. Symptome und Krankheitsverlauf Typische Symptome des Oropouche-Virus sind Fieber, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Schwäche, Gelenkschmerzen und Augenschmerzen. Die meisten Patienten erholen sich innerhalb von drei bis vier Tagen ohne schwerwiegende Komplikationen. Bisher wurden keine Todesfälle gemeldet. Übertragungsweg und Verbreitung Das Oropouche-Virus wird hauptsächlich durch Gnitzen (Culicoides paraensis) und bestimmte Moskitoarten (Culex quinquefasciatus) übertragen. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind bisher nicht bekannt. Das Virus zirkuliert in Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik, mit regelmäßigen Ausbrüchen in Ländern wie Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru. Maßnahmen und Empfehlungen Die kubanischen Behörden haben umfassende Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen, einschließlich der Aktivierung von Arbeitsgruppen, Schulungen für Gesundheitspersonal und verstärkter Vektorbekämpfung. Die WHO betont die Bedeutung von Maßnahmen zur Reduzierung der Mücken- und Gnitzenpopulationen sowie persönlicher Schutzmaßnahmen wie das Verwenden von Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen. Komplexe epidemiologische Lage in Santiago de Cuba Die Provinz Santiago de Cuba steht vor einer komplexen epidemiologischen Lage mit gleichzeitigem Auftreten von Dengue, Influenza, Oropouche und COVID-19. Die lokale Gesundheitsbehörde betont die Notwendigkeit strikter Präventionsmaßnahmen, obwohl die anhaltende Medikamentenknappheit und infrastrukturelle Probleme die Umsetzung erschweren. Besondere Vorsicht wird bei der Behandlung von Symptomen wie Fieber und Schmerzen empfohlen, wobei auf die Einnahme bestimmter Medikamente verzichtet werden sollte, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Risikoabschätzung und Prävention Angesichts des ersten Ausbruchs in Kuba ist die Bevölkerung wahrscheinlich sehr empfänglich für das Virus, und es besteht ein hohes Risiko für weitere Fälle. Kuba als internationales Touristenziel könnte zur weiteren Verbreitung des Virus beitragen. Die WHO rät zu verstärkter Überwachung und rechtzeitiger Labordiagnose, um den Ausbruch zu kontrollieren. Reise- oder Handelsbeschränkungen sind derzeit nicht empfohlen. Quellen: WHO (https://t1p.de/egiz4), MINSAP (https://t1p.de/6gwka), Cibercuba (https://t1p.de/9lpkw), Eurosurveillance (https://t1p.de/y83zn)
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Text: Leon Latozke
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