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Das Auftreten des seltenen Oropouche-Virus in Kuba stellt eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung dar.
Das Auftreten des seltenen Oropouche-Virus in Kuba stellt das Gesundheitssystem auf der Karibikinsel vor ernsthafte Herausforderungen.
Die kubanischen Gesundheitsbehörden haben kürzlich das Auftreten des seltenen Oropouche-Virus in mehreren Städten des Landes bestätigt. Diese Virusinfektion, die vor allem in der Amazonasregion vorkommt, wurde erstmals auf der Karibikinsel in den Provinzen Santiago de Cuba und Cienfuegos nachgewiesen. Experten warnen, dass das Gesundheitssystem auf der Insel angesichts der angespannten Wirtschaftslage die Bekämpfung des Oropouche-Virus möglicherweise nicht bewältigen könne.
Fälle in Santiago de Cuba und Cienfuegos Laut dem kubanischen Gesundheitsministerium wurden die ersten Fälle in den ländlichen Gemeinden Songo La Maya und Boniato, in der Nähe der Stadt Santiago de Cuba, festgestellt. Dr. Francisco Durán, der führende Epidemiologe des Landes, erklärte im staatlichen Fernsehen, dass auch in vier Gemeinden der Provinz Cienfuegos – Abreu, Rodas, Aguada und Cumanayagua – Infektionen aufgetreten seien. Der Oropouche-Virus wird hauptsächlich durch die Mücke Culicoides paraensis übertragen, die bislang noch nicht auf der Insel nachgewiesen wurde, sowie durch bestimmte Culex-Mücken, die in heißen, feuchten Gebieten wie Kuba vorkommen. Die Symptome der Infektion ähneln denen des Dengue-Fiebers, einer weiteren von Mücken übertragenen Krankheit, die derzeit auf der Insel grassiert. Nach einer Inkubationszeit von bis zu einer Woche können Betroffene Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Hautausschläge, Erbrechen und Blutungen entwickeln. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) hat kürzlich eine Warnung vor der zunehmenden Verbreitung des Oropouche-Virus in den Amerikas herausgegeben. Die Organisation empfiehlt präventive Maßnahmen gegen die übertragende Mücken wie das Ablassen von stehendem Wasser, den Schutz von Häusern mit Moskitonetzen und die Verwendung von Insektenschutzmitteln. In Gebieten mit Übertragung könnten auch Insektizidsprays eine zusätzliche Maßnahme sein, insbesondere in städtischen und vorstädtischen Gebieten. Experten warnen Dr. Durán betonte jedoch, dass der Kampf gegen den Vektor nicht allein durch große Begasungsaktionen bewältigt werden könne. Diese Maßnahmen seien nicht aufgrund fehlender Ressourcen, sondern wegen des notwendigen Gemeinschaftseinsatzes unzureichend. Kuba hat in der Vergangenheit Dengue-Ausbrüche mit massiven Begasungskampagnen bekämpft, doch diese erfordern Treibstoff, der derzeit knapp ist. Die schwierige wirtschaftliche Lage in Kuba erschwert die Bekämpfung der Krankheit zusätzlich. Häufige Stromausfälle, ein Mangel an Medikamenten und medizinischen Versorgungsmaterialien sowie die unzureichende Verfügbarkeit von Insektiziden oder Moskitonetzen stellen große Herausforderungen dar. Auch die mangelhafte Müllentsorgung und die Ansammlung von Wasser in Straßenschäden verschärfen die Situation. Dr. Julio César Alfonso, Direktor der Organisation „Solidaridad Sin Fronteras“, warnte in einem Interview mit Martí Noticias AM, dass das kubanische Gesundheitssystem nicht auf die Bekämpfung des Oropouche-Virus vorbereitet sei. Er betonte, dass es in Kuba keine geeignete Infrastruktur für die Bewältigung dieser Krankheit gebe. Alfonso erklärte weiter, dass der Mangel an medizinischer Ausrüstung und antiviralen Medikamenten ein großes Problem darstelle. Der schlechte Ernährungszustand der kubanischen Bevölkerung und ein geschwächtes Immunsystem könnten die Situation noch verschlimmern. Die Ansammlung von Müll und die daraus resultierende Vermehrung der übertragenden Mücken erhöhten das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.
Quellen: Miami Herald (https://t1p.de/7pymd), Martí Noticias (https://t1p.de/aqk8i), YouTube/Canal Caribe (https://t1p.de/z5q21)
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Text: Leon Latozke
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